Musik begleitet mich fast ein ganzes Leben. Vermutlich das ganze. Ich erinnere mich nicht. Die Indizien sprechen dafür. Ich wurde von meinen Brüdern durch Musik der 60er und 70er geprägt. Rock and Roll.
Mit fünf Jahren begann mein Unterricht mit musikalischer Früherziehung in der Musikschule. Über Block- und Altflöte mit einem kurzen Zwischenstopp an der Geige landete ich mit 13 an der Zugposaune – der damalige Direktor der Musikschule drückte sie mir mit den Worten in die Hand: „Wir brauchen Posaunisten in der Blasmusikkapelle“. Damals begann meine Liebe zu Barock. Georg Friedrich Händel. Feuerwerksmusik.
Lesen konnte ich vor Beginn der Schule, dank meiner Mama, die meine wesentlich älteren Geschwister zum Lernen aufforderte, während ich danebensaß. Bücher habe ich verschlungen wie andere Schokolade.
Mit Schreiben begonnen habe ich auch recht früh. Kindliche Kitschgeschichten.
Der Wein kam natürlich später.
Scheint eine Künstlerinnenkarriere zu werden. Nein? Doch? Lieber spät als nie?
Was davor geschah
Was war es, das mich dazu brachte, eine komplett entgegengesetzte Richtung einzuschlagen?
Ich kann mich an eine Schulfreundin erinnern, die sagte, dass ein Maschinenbaustudium cool wäre. Das habe ich während meiner ganzen Schulzeit nicht vergessen. „Stimmt, klingt schon cool, vor allem ist es etwas anderes.“
Trotz vieler Interessen – ich machte fast alle Fächer gerne, begeisterte mich vor allem für Chemie und Biologie – entschied ich mich für das MB-Studium auf der TU Wien.
Meine Schulfreundin wurde Europasekretärin ;-D
Die folgenreiche Entscheidung
Eine lange Zeit war ich mit meiner Entscheidung zufrieden.
Ich arbeitete gerne in der Schienenfahrzeugbranche. Es ist eine interessante Branche mit vielen abwechslungsreichen Tätigkeiten. Und nicht zuletzt habe ich viele nette Kollegen kennengelernt, von denen einige gute Freunde geworden sind.
Trotzdem hatte ich nach einigen Jahren keine Freude mehr daran. Oft hatte ich noch nicht in Frage gestellt, ob ich den richtigen Karriereweg eingeschlagen hatte. Nach der Trennung von meinem damaligen Partner begann die Suche nach meiner Zukunft.
Und diese ist noch nicht beendet.
DNX - was ist das?
Anfang des Jahres 2013 begann ich beim Simmeringer Haidechor als Altistin zu singen. Außerdem entdeckte ich die OAA – Open Acting Academy – und belegte ein paar Schauspielkurse. Diese Hobbys hatte ich wiederentdeckt. Im Gymnasium hatte ich an einem Theaterstück teilgenommen. Obwohl ich gefürchtet hatte, mit einem Herzinfarkt von der Bühne zu fallen, hatte ich an der Theatergruppe und der Aufführung teilgenommen.
In den folgenden Monaten las ich Unmengen an verschiedenen Blogs, die sich mit einem Thema beschäftigten: Selbstständigkeit mit einem Online Business.
Ich weiß nicht mehr genau, wie ich auf das Idea Camp stieß. Diese Gruppe junger Unternehmer aus Berlin bot Workshops zum Thema Verwirklichung von Businessideen mit geringstmöglichem Geldeinsatz, ohne Miete für Geschäftsräumlichkeiten und ohne Angestellte.
Meine Idee, eine Vinothek kombiniert mit Ausstellungslocation, passte zwar nicht in das Schema, ich nahm aber trotzdem an einem Workshop in Berlin teil. Das war eine Gelegenheit, endlich einmal nach Berlin zu kommen – Business und Non-Business kombiniert, was will ich mehr.
Dort erfuhr ich von einem Treffen von digitalen Nomaden, das ein paar Monate später stattfinden sollte – die erste DNX.
Die Saat geht auf - sehr langsam
Die erste DNX war mit rund 150 Teilnehmern wenig spektakulär. Damals war nicht abzusehen, wie groß diese Veranstaltung einige Jahre später werden würde.
Jedenfalls lernte ich damals etliche Jungungternehmer kennen, die rund um die Welt reisen und ihren Lebensunerhalt online verdienen.